AKTUELL
“My Wilderness Residency”
am Schwabinger Bach
in der Ausstellung “REFLEX”
3 Künstlerinnen – 3 Positionen – Magda Bittner-Simmet, Nina Annabelle Märkl, Anja Uhlig
Ateliermuseum der Magda-Bittner-Simmet-Stiftung
Schwedenstraße 54 . 80805 München . www.mbs-stiftung.de
25. März – 11. November 2023
Eröffnung
Sa. 25. März 2023 . 17 Uhr
Termine
Mi. 26. Juli 2023 . 19 Uhr – Artist Talk mit Dr. Cornelia Oßwald-Hoffmann
Sa. 11. Nov. 2023 . 17 Uhr – Finissage
weitere Termine sind in Vorbereitung und werden rechtzeitig hier bekanntgegeben
Instagram
@realitaetsbuero

„My Wilderness Residency” am Schwabinger Bach
Eine Annäherung von Aussen
Herbst 2022. Da ist also die Idee, im Garten des Ateliermuseums der Magda-Bittner-Stiftung am Schwabinger Bach endlich eine echte Wilderness Residency mit wirklich „Draußen-Schlafen“ zu realisieren. Und im Ausstellungsraum, oben im 2. Stock, darf ich das – bislang nur als Prototyp vorhandene – “BrennesselProtokoll” starten, in der Ausstellung REFLEX, mit Nina Annabelle Märkl und Magda Bittner-Simmet.
Mehr weiß ich noch nicht – so nähere ich mich dem Ort.
Ein Nachmittag im November 2022. Durch das Gartentor an der Schwedenstraße gehe ich in den Garten, der direkt an den Schwabinger Bach grenzt. Ich schau mich um. Ich sehe aufgeschichtetes Holz – und einen Laubhaufen („super Bett“ , denke ich). Den Bach. Die dunkelgrünen Eiben. Es ist feucht. Ich setze mich ans Ufer, in die Ecke, vorne rechts. Da sind weiße Gartenmöbel aus Metall. Ich schau auf den Bach, laß mir Zeit. Es dämmert schon, November halt. Auf dem weißen, geschnörkelten Gartenstuhl sitzt eine Frau. Ganz grau ist sie, wie aus grauem Nebel. Auch sie schaut auf den Bach. Mir ist ein bißchen gruselig. Wenn sie da sitzt trau ich mich nicht, hier Draußen zu schlafen. …
Ich schließe die Augen und geh innerlich näher ran. Sie hat eine weiße Haut und dunkle aufgesteckte Haare. Und rot geschminkte Lippen. Sie sieht aus, wie die „Dame“, die am 21. Juni 2022 plötzlich auf dem Herd meiner Küche auftauchte, aus übergekochtem Kaffee, und die sich seitdem dort immer weiter verändert. Ich nehme das Foto der „Dame“ ins BrennesselProtokoll auf.

Und ich recherchiere über Magda Bittner-Simmet. Es ist ja ihr Garten. „Die Malerfürstin am Schwabinger Bach“. Wie fühle ich mich gegenüber der „Fürstin“? Ich hab in meiner Arbeit mit Stöcken zu tun, mit Steinen, gefundenem „Zeug“, mit einem ehemaligen Herrenpissoir – und nun wohl auch mit übergekochtem Kaffee. Oft habe ich nasse Schuhe, Schlammspuren an der Kleidung, Erde an den Händen.
Wäre es der Frau, die sich als „Malerfürstin“ inszenierte und so auch diesen Ort hier aufgebaut hat, überhaupt recht, wenn ich in ihrem Garten „Draußen“ schlafe?
Ich merke, ich fühle mich „von Außen kommend“.
Und auf einmal ist mir klar: ich sollte mich auch dem Garten von Außen annähern – nicht durchs Gartentor.
So beginnt mein Beitrag zur Ausstellung REFLEX im Ausstellungsraum, oben im 2. Stock, erstmal mit einem Beobachtungsposten, einem Ort an der Schnittstelle vom Ausstellungsraum zum Garten.
Dort sind die Besucher* eingeladen, auf der einen Seite in den Garten zu schauen – und auf der anderen Seite ins online sich entwickelnde BrennesselProtokoll. Hier sind sie eingeladen, die Füße in den Laubhaufen zu stecken, der mir wohl vorerst nicht als Bett dienen wird. Und vielleicht werden Sie beobachten können, wie ich von Aussen, von der anderen Seite des Schwabinger Bachs, auf diesen Ort hier schaue, geschützt in einer Höhle aus Eiben? Vielleicht werden Sie sehen, wie ich versuche, ein Floß zu bauen, um über den Bach in den Garten zu kommen? Oder wie ich dann versuche, Bilder, Fundstücke, Objekte vom Garten in den 2. Stock zu bringen, wo sie dann vielleicht von Christiane v. Nordenskjöld, der Kustodin der Ausstellung, in Empfang genommen und an Cornelia Oßwald-Hoffmann weitergegeben werden, die im Juli ein Künstlergespräch mit uns führen wird?
Was genau im Ausstellungszeitraum vom 25. März bis 11. November 2023 entsteht, ist noch offen: Wem werde ich begegnen? Schaffe ich es überhaupt über den Bach? Was kommt ins BrennesselProtokoll – und was in den Ausstellungsraum? Werde ich doch noch dort Draußen schlafen? Welche Verbindungen, welche Strukturen werden sich möglicherweise zeigen?
„My Wilderness Residency“ und das „BrennesselProtokoll“
in der Ausstellung REFLEX
Mit ihrer Arbeitsreihe „My Wilderness Residency“ sucht Anja Uhlig nach einer Form, der Realität so nahe zu kommen, daß diese selber ihre Arbeit beeinflussen kann. Eines der Mittel, einem Ort möglichst nahe zu kommen, ist dabei die Idee des „Draußen Schlafens“.
Und ein Gespräch über die Frage, ob man dort im Garten des Ateliermuseums der Magda-Bittner-Simmet-Stiftung „Draußen“ schlafen kann, führt im Herbst 2022 auch zur Einladung, als dritte Position bei der Ausstellung REFLEX teilzunehmen, mit der das Ateliermuseum im Jahr 2023 Arbeiten von Nina Annabelle Märkl und Magda Bittner-Simmet zeigen möchte.
Während ihrer Arbeit der “Wilderness Residency” beobachtet Anja Uhlig, wie ihr die Realität auf mehreren Ebenen begegnet, sammelt Fotos, Objekte, innere und äußere Bilder. Diese strukturiert sie für sich im „BrennesselProtokoll“. Die Auswahl der Beobachtungen ist dabei meist streng und folgt Regeln, die sie im Dialog mit „M.“, einem weisen Tier im Tarnkleid (Ein Orakel? Der Hofnarr? Oder wer sonst?) erarbeitet.
Aktuell arbeitet sie daran, das BrennesselProtokoll auch öffentlich über die Webseite www.brennesselprotokoll.de sichtbar zu machen. Diese wurde 2022 als Prototyp aufgesetzt – und während der Entwicklung hielt vor allem der Mond das Protokoll zusammen. Der offizielle Start der aktiven Arbeit damit ist jetzt mit dem Beginn der Ausstellung REFLEX.
Die Arbeit „My Wilderness Residency am Schwabinger Bach“ ist eine Annäherung an den Ort am Schwabinger Bach und entwickelt sich im Prozeß während des Ausstellungszeitraums vom 25. März bis 11. November.

“My Wilderness Residency” ist im Jahr 2023 gefördert vom Verein zur Förderung von Unmittelbarem Theater e.V.
“Lerne Zeichen!”
Das Zeichen 
in der Ausstellung “Playing with Nature”, Ausstellung der GEDOK München
Webseite von “Playing with Nature”
Akademie für Politische Bildung
Buchensee 1 . 82327 Tutzing
19. Mai 2022 bis Mai 2023
Geöffnet Montag bis Freitag zwischen 8-17 Uhr

Lerne Zeichen
„Liegt etwas nachts auf deinem Weg, dann versuche, das Zeichen zu erkennen.“
In meiner „Wilderness Residency“ versuche ich der „Realität“ so nahe zu kommen, daß sie evtl. selber meine Arbeit beeinflussen kann. Dabei strukturiert der Dialog mit „M.“, einem weisen Tier im Tarnkleid, mein Vorgehen und es entstehen Aufgaben, die ich – ähnlich wie in einem Spiel – erledigen kann, wenn mir eine bestimmt Situation begegnet.
Das was dabei entsteht, sammle ich im “BrennesselProtokoll”, einer Art “Tagebuch”. Zum Zeitpunkt der Eröffnung der Ausstellung “Playing with Nature” bin ich gerade damit beschäftigt, dieses Protokoll über die Webseite www.brennesselprotokoll.de auch öffentlich sichtbar zu machen – ist ist im Moment aber noch in der Entwicklung. Mein Beitrag zu “Playing with Nature” ist also aus Ausblick auf das entstehende Protokoll. Ich bin gespannt, welche Zusammenhänge meiner Beobachtungen sich zeigen werden, sobald ich sie mit den Möglichkeiten, die ein “Blog” bietet, anschauen und strukturieren kann.
Arbeit:
“Das Zeichen“, 2020, digitale Photographie hinter Acrylglas mit Rahmen, 100 x 67 cm

Besonderen Dank an das OrgaTeam der GEDOK, Penelope Richardson und Inge Kurtz
Immer Aktiv
Das KloHäuschen
Maßnahmen zur Beseelung des Klohäuschens an der Großmarkthalle


… UND – Die KloHäuschen Biennale

>> alle Infos auf der Biennale-Homepage
Letzte Veranstaltungen
2022
HOLZ & STEINE
Das realitaetsbüro in Ebersberg – mit “Die Seedbank”
Residency “La Garaasch” des Kunstvereins Ebersberg e.V.
Garage in der Altstadtpasage, Ebersberg
15. August – 15. September 2022

ZUR VERANSTALTUNG >>
2021
Die Seedbank in Sonthofen
“Dú Thuama Seedbank”
bei der Ausstellung “Starke Frauen” – Bildende und Angewandte Kunst aus der GEDOK München
Stadthausgalerie SONTHOFEN . Marktstr. 12 . 87527 Sonthofen
06. November – 12. Dezember 2021

Organisation und Kuratierung durch Dörthe Bäumer, Ergül Cengiz und Katia Rid.
Besonderen Dank an diese drei guten Geister!
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
ZUR VERANSTALTUNG >>
EILMELDUNG – JANUAR 2021
Preis für Galerien und Offspaces 2020
Preisverleihung an Das KloHäuschen durch den Kulturreferenten Anton Biebl.
Ende 2020: “Preis für Galerien und Offspaces” der LH München geht an Das KloHäuschen!
Januar 2021: erst jetzt erreicht uns die Mitteilung, daß die – coronabedingt erst verschobene und dann abgesagte – Preisverleihung wohl doch stattgefunden hat, hier das Pressefoto:

SONDERVERANSTALTUNG – 2021
Das KloHäuschen bei “Offspace Sentimental”
Ein Projekt zu Offspaces in München, kuratiert von Hanna Banholzer
MaximiliansForum München, 20. Oktober – 31. Dezember 2021

Das KloHäuschen zeigt:
Abguß vom Stöpsel des Dritten Lochs (von links)
Video by Janina Totzauer / MaximiliansForum
Teilnehmende Offspaces und Schaufenstergalerien:
achtzehnkommazwei, apartment der kunst, EYES ONLY, fructa, Galerie FOE, GiG, Das KloHäuschen, Nicht Verfügbar, NODEPRESSIONROOM, Pinokiothek der Moderne, Rosa Stern Space, sandkasten, super+CENTERCOURT, VIER8L und WELTRAUM
MaximiliansForum – Ein Kunstraum der Stadt München . www.MaximiliansForum.de
2020
My -urban- Wilderness Residency
Seedbank of Love & Stories @ Streitfeld-Projektraum
30. Oktober – 08. November 2020
STREITFELD PROJEKTRAUM – Streitfeldstraße 33, Rückgebäude, 81673 München

Eigentlich will ich ja die ganze Zeit schon draußen schlafen. Erfahren, wie ich der Natur (welcher eigentlich?) näherkommen kann in meiner Arbeit. Hab nur noch keine Ahnung wo und wie. Da lädt mich die Künstlerin Regina Baierl ein, mit meinem Projekt Seedbank of Love & Stories in den Streitfeld-Projektraum zu Gast zu kommen. So findet meine erste “Wilderness residency” im Streitfeld Projektraum statt. Und wer weiß – für’s erste Mal draußen Schlafen ist indoor vielleicht gar nicht so schlecht …
Lieben Dank an meine Patin Regina Baierl
Streitfeld–Projektraum ist eine Initiative von Genius Loci e.V. gefördert vom Kulturreferat der LH München. http://projektraum.streitfeld.net

Überbleibsel
Der Fall Molchsklo
oder
“Dass Sie selbst möglicherweise das Objekt meiner Mandantin nicht wertschätzen, ändert nichts an der Tatsache, dass dieses Objekt in der vorhandenen Form ein Unikat gewesen ist, das nicht einfach durch den Austausch der Klo-Brille wieder hergestellt werden kann. Ein derartiges Ansinnen ist aus künstlerischer Sicht absurd …”

Im Jahre 2007 baue ich für meine Serie “molchsheim” (Studien über Wesen in alten Bädern und Kachelräumen) eine “Molchsbox”, welche u.a. ein altes Plumpsklo enthält. Später wird das Plumpsklo ungefragt aus dem Vorraum meines Ateliers “ausgeliehen” und der Deckel zerstört. Es entsteht ein Loch. Der innere Teil des Loches bleibt – zerbrochen in 4 Teile – zurück. Nach zähen Versuchen, den Fall mit den Verursachern einvernehmlich zu klären, schalte ich eine Anwältin ein.
Der Fall Molchsklo wird im Jahr 2013 erfolgreich beendet – und nimmt im gleichen Jahr an der Ausstellung “Überbleibsel” im “konnektor – Forum für Künste”, Hannover teil.