Der Krähenbaum

Ein Raumtransport

2007 / 2008
Umbautrasse München Hbf – Pasing . Birketweg . NEULAND München

Das Projekt Der Krähenbaum ist als “Nicht realisiertes Projekt” (nicht realisierter Raumtransport) Teil des Repository of Knowledge & Art der Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Oßwald-Hoffmann.

Eine Weide und 6 Pflanzquadrate waren das Herzstück eines – inzwischen zerstörten – Raumes der Umbautrasse München Hauptbahnhof – Pasing im Bereich des Birketwegs. Im Januar 2007 wird diese Weide im Januar im Zuge der Umbauarbeiten ausgerissen.

… 6 Pflanzquadrate. Ein Relikt. Der Wille, diesen Platz durch geordnete Bepflanzung zu gestalten. Und der Baum im letzten Pflanzquadrat war der letzte Überlebende dieser Bepflanzung. Als einziger Baum, der nicht am Rande des Asphalts sondern mitten in ihm stand, war er der Baum in der Wüste. Er war der Baum, der Schatten gab. Und zu dem die Tiere kamen. Er ist der Krähenbaum.
(aus dem Antrag auf Raumtransport)

Das Projekt Der Krähenbaum erkennt den freien Raum als großräumige “Skulptur”, welche an einen neuen Zielort transportiert werden kann. Real transportierbar sind dabei der Krähenbaum und die Pflanzquadrate als “Skulptur”. Weitere Charakteristika eines freien Raumes können am Zielort erkannt und von diesem zur Verfügung gestellt werden.

Dokumentation & Beobachtungen

Raumtransport

Neben der “Baumpflege” vor Ort umfaßt das Projekt Der Krähenbaum Anträge, in denen das realitaetsbüro versucht, den Baum und die Pflanzquadrate als “Skulptur” an eine Stelle in München zu transportieren – und damit auch die Idee eines weiterhin freien Raumes im städtischen Umfeld.

Zu Bedeutung dieses Raumes und Wichtigkeit des Transports
(aus dem Antragstext)

An sich ein eher unwirtlicher Raum lud das Gelände durch seine Gegebenheiten ein, zu verweilen und in der Phantasie die alten Spiele zu entdecken, die dort stattgefunden haben mögen. Aufgeräumt genug, um eine klare Struktur zu zeigen. Und unaufgeräumt genug, um immer wieder die Entdeckung verschiedener, ihrer ursprünglichen Verwendung entzogener Reste der Zivilisation zu ermöglichen. Und sich und dem Anderen zu begegnen.

Ein Ort im urbanen Umfeld, der genügend Raum für freie Gedanken bietet, ohne jedoch seine menschliche Prägung zu verleugnen. Einer der l_st playgrounds. Ziel des Raumtransports ist es, diese Qualität sichtbar, erlebbar und langfristig zugänglich zu machen.

1. Antrag auf Raumtransport
Als einen möglichen Zielort für den Raumtransport findet das realitaetsbüro das Areal des Großmarktes München. Im März 2007 stellt es dort den 1. Antrag auf Raumtransport. Der Antrag wird abgelehnt, da langfristig ein Umbau des Geländes geplant ist,


2. Antrag auf Raumtransport
Eine weitere Überlegung ist, die “Skulptur” Baum & Pflanzquadrate in das neubebauten Areal am Birketweg zu transportieren. Im Januar 2008 stellt das realitaetsbüro diesen 2. Antrag auf Raumtransport beim Baureferat der Stadt München. Auch dieser Antrag wird abgelehnt mit der Begründung, daß keine Kunst-am-Bau-Ausschreibung für das Gelände vorliegt.

Evakuierung

Ein Raumtransport ist nicht möglich. Im August 2008 evakuiert das realitaetsbüro den Krähenbaum vom Gelände und pflanzt ihn an einen Ort außerhalb einer städtischen Einflußnahme.

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l_st playground projects

Die l_st playground projects arbeiten in und mit den Orten der Umbautrasse München Hbf-Pasing. Es sind Evakuierungen und Bildverarbeitungen, Raumtransporte, Anträge und ortbezogene Visualisierungen.

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