Die Vorratshaltung 2022 entsteht im Projekt Spitzbergen. Oder besser: sie ist eine Idee zu Beginn von Projekt Spitzbergen, als das Projekt noch total aus der Erfahrung der “l_st playground projects”, des Verlusts von Lebens- und Kultur-Raum agiert. Projekt Spitzbergen beginnt, weil es das Ende der freien Verfügbarkeit sieht. Der “Nutzpflanzen”. Und nicht nur der Nutzpflanzen. Und die Vorratshaltung 2022 ist die Idee “vorzusorgen”.

Die Vorratshaltung 2022 stellt Objekte her, lagert diese, verarbeitet, präsentiert sie. Möglicherweise verkauft sie diese Objekte auch. Das ist der Plan. Gleichzeitig stellt sie sich immer wieder die Frage nach den Objekten. Nach deren Wert. Und zwar auch in der Kunst. Nach dem, was die Objekte wollen. Oder: was von ihnen gewollt wird. Nach Reichtum, Planbarkeit, Sicherheit – lauter Werte, die sich mit dem Explodieren der ersten Vorräte (vielleicht?) einfach so in Luft auflösen.

Die Vorratshaltung 2022 schöpft aus den Feldern, die “Projekt Spitzbergen” eröffnet: KOHL, SCHLAMM, GRANAT. Außerdem trifft sie bei einem ersten Versuch des Einkochens auf das HOLUNDERGELEE, das dann unabhängig (also ohne in die Abläufe von Projekt Spitzbergen involviert zu sein) verschiedene Einladungen zur “Kunst-Ausstellung” wahrnimmt.

Ursprünglich als umfangreiches Projekt angelegt, reflektiert die “Vorratshaltung 2022” gleichzeitig die Absurdität der Lagerung von Objekten mit dem Ergebnis daß sie die Herstellung von Objekten (auch der Kunst) für Lagerung, Ausstellung und möglichen Verkauf immer mehr infrage stellt. Da gleichzeitig auch “Projekt Spitzbergen” beschließt, jegliche aktive Verbreitung zu unterlassen und nur noch dann ein Projekt zu realisieren, wenn es dazu eingeladen wird, ist das Ergebnis, daß am Ende nur sehr wenige Objekte real für die “Vorratshaltung 2022” hergestellt werden.

Erst nach dem Jahr 2022 wird entschieden, was mit den Objekten der Vorratshaltung 2022 weiter geschehen soll.